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Steinkreise in Bürserberg sorgen für Zündstoff

Der Geschichtsverein Bludenz hat das Thema Steinkreise Bürserberg aufgegriffen und zu einer öffentlichen Diskussion eingeladen. Im Vorfeld zu der Veranstaltung fand eine kritische Auseinandersetzung via Medien statt. In der Remise in Bludenz (Kulturveranstaltungsbühne) füllte sich der Saal. An die 130 Besucher folgten der Diskussion.







Unter Diskussionsleitung von Dr.P.Bußjäger nehmen die Podiumsteilnehmer zum Projekt Stellung. Projektleiter F.Rüf stellt die bisherigen und geplanten Leistungen im Projekt vor. Prof.Dr.R.Rollinger zeigt in seinem Beitrag auf, wie wissenschaftliche Arbeit zu interpretieren ist. Er bezweifelt die Wissenschaftlichkeit der Forschungen am Bürserberg. Prof.Dr.Krause bezeichnet die Arbeiten mit dem Pendel gar eine Scharlatanerie. Gerhard Pirchl wehrt sich aus dem Publikum gegen diesen Vorwurf vehement. Eine Polarisierung zeichnete sich im Saal ab. Zwei Gemeindevertreter von Bürserberg nehmen klar zum Projekt Stellung und betonen, dass mit dem Projekt in Bürserberg der Versuch unternommen wird, die Diskussion um die Naturphänomene aufrecht zu erhalten.

Fazit: Die Kritiker weisen darauf hin, dass der historische Nachweis in Bezug auf die Steinkreise noch nicht erbracht ist und warnen davor, dass Forscher anderer Diszipline die Historie in ihren Aussagen missbrauchen. Damit werden Menschen getäuscht und Erwartungen gewekt, die möglicherweise nicht erfüllt werden.
Andererseits machten die Projektbetreiber deutlich, dass es bei dem Projekt in Bürserberg nicht nur um historische Erforschung geht, sondern und v.a. auch, um die Erforschung der Naturphänomene. Das Projekt hat auch eine ganz wesentliche regionalentwicklerische Komponente.
Hinweis zur Forschungsarbeit:
Zwei interdisziplinäre Fachtagungen haben bereits stattgefunden und sich der Frage genähert: Welche lokalen, physikalischen Elemente sind es, die Einfluss auf den Menschen nehmen und die so genannten Kraftplätze ausmachen? Der Entdecker der Rätiasteine Herr Pirchl ist der Auffassung, dass die im Erdreich verlegten Steine Kraftlinien erzeugen und Einfluss auf den menschlichen Organismus nehmen. Andere sind der Auffassung,dass die Steine von natürlicher Erdstrahlung geleitet in der vorliegenden Weise angeordnet sind. Über die unterschiedlichen Forschungs- und Wissenschaftlichen Zugänge lesen Sie in der Broschüre „Wissenschaftliche Tagung 2003 / 04“.

Hinweis zum Projekt:
Das LEADER+ Projekt in Bürserberg hat zum Ziel, eine Diskussionsplattform für eine interdisziplinäre Diskussion der Wissenschaft zu bilden. Dass die Diskussion zeitweise emotional geführt wird, erscheint einigen Beobachtern kontraproduktiv, andererseits zeigt es, dass die Wissenschaften und die Bevölkerung großes Interesse am Thema haben. Bürserberg verfolgt mit dem Projekt 3 Strategien.

1.Mit der Themenführerschaft „Naturphänomenen und Steinkreise“ soll eine nachhaltige Entwicklung eines lokalen Angebotes eingeleitet werden.
2.Mit der Wissenschaftlichen Auseinandersetzung um die Naturphänomene soll Bürserberg das Image eines qualitativen Umgangs mit der Kultur-Naturlandschaft erreichen (sanfter Tourismus).
3.Durch die Beschäftigung der Wissenschaft mit dem Thema soll Bürserberg über die Fachliteratur bekannt gemacht werden. Diese Form der Vermittlung wirkt gegenüber der klassischen Werbung weit glaubhafter, vertrauenserweckender und ist mit geringen bis keinen Kosten verbunden.

Dies alles ist nur möglich, wenn das angebotene Thema von genügenden öffentlichen und forschenden Interesse ist.

Situation: Geomanten bestätigen die Kraft der Plätze bei den Steinkreisen. Wirkungen auf den Menschen sind erkennbar.Astronomische Interpretationen von Steinreihen sind vor Ort nachvollziehbar. Die historische Dimension wird derzeit diskutiert, ist aber bislang noch nicht erwiesen. In einem weiteren Arbeitsschritt erfolgen diesbezügliche Abklärungen mit Historikern und Archäologen.

Der Entdecker der Rätiasteine, Herr Pirchl, leistet einen großen Beitrag in der Initiierung von Forschungsarbeiten. Biologische Untersuchungen analysieren die Besonderheit der Rätiasteine. Auch Mediziner untersuchen mittels Bioresonanzmessung und Kirlianfotografie den Einfluss auf den Menschen wissenschaftlich zu ergründen. Das Projekt führt im Herbst 2005 eine weitere wissenschaftliche und interdisziplinäre Tagung durch. Man darf gespannt sein, welche neuen Erkenntnisse in der Erforschung der Naturphänomene zu Tage kommen.
Erstellt von: Franz Rüf
E-Mail: franz.ruef@telesis.at
Datum: 27.5.2005