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„Bergholz“ - eine Initiative aus dem Biosphärenpark Großwalsertal

„Bergholz“ – das ist die Antwort der Großwalsertaler Betriebe auf die Globalisierung. Ein Großteil der holzverarbeitenden Betriebe, ein Erzeuger von innovativen Holzheizungen als auch Waldbesitzer haben sich zu einer Marketingorganisation zusammengeschlossen. Die Ziele sind hochgesteckt und doch sind diese die richtigen Antworten auf die zunehmende Globalisierung. Ursprungsnachweis, hohe Qualität und ökologische Verarbeitung sind die schlagenden Argumente, für die von den Firmen erzeugte Produktlinie.



Nachfolgend die Projektbeschreibung des Projektträgers bei der Pressekonferenz am 21.03.02.

„Bergholz“ - eine Chance für unser Tal.
Unser Projekt verfolgt mehrere Ziele, die sich untereinander sehr gut vertragen und die wir hiermit auch offiziell vortragen möchten, ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Wir sind auch offen für neue Ideen und neue Mitglieder, die sich ernsthaft mit unseren Zielen identifizieren und zum Gelingen beitragen wollen.

1. Holzwertschöpfung steigern:
Ganz klar ist unser Ursprungsziel die Wertschöpfung unseres Holzes zu steigern. Der Wert unseres »Bergholzes« ist höher als der gegenwärtige Holzmarktpreis, wenn wir es verstehen, die Vorteile von Feinjährigkeit, langsamem Wuchs und wilder Schönheit zu „verkaufen“. Dadurch sollen auch die Waldeigner einen höheren Preis erzielen.

2. Biosphärenpark-Identität steigern:
Wir stehen zum Biosphärenparkkonzept und wissen, dass dieses nur mit der Bevölkerung wachsen kann und dazu wollen wir persönlich und auch mit unseren Betrieben einen Beitrag leisten.

3. Ökologische Werterhaltung:
Wir stehen auch zu unserem Ökosystem Wald und wollen einen maßgeblichen Beitrag leisten, diesen in seiner natürlichen Beschaffenheit und in seiner Schutzfunktion zu erhalten. Dies versuchen wir über eine naturgerechte, umweltfreundliche Behandlung zu erreichen und sehen den Wald nicht nur als Wirtschaftsfaktor, sondern auch als sensibles Ökosystem für deren Erhaltung wir Verantwortung tragen

4. Wohnbiologische Qualität:
Unser Holz soll in seiner Natürlichkeit mit allen Vor, aber auch mit gewissen Nachteilen erhalten bleiben, für die wir Verständnis und Wertschätzung erreichen wollen. Dazu sind auch kreative und teils aufwendigere Maßnahmen notwendig, vom Handwerker und vom »Öko- und Biokunden«, die wir als unsere Hauptzielgruppe sehen. Also ohne Chemie. Bis zum Kachelofen und zur Biomasse aus dem Tal ökologisch.

5. Wertschöpfung in Tal:
Wir wollen durch dieses Projekt auch die Wertschöpfung im Tal halten und damit auch unsere Betriebe stützen. Heute geht es auch in den Betrieben nicht mehr um Gewinnmaximierung, sondern schlichtweg um die Existenzsicherung an unseren Standorten. Auch soll es eine weitere starke Vernetzung mit dem Tourismus und der Landwirtschaft nach sich ziehen.

6. Arbeitsplätze erhalten und schaffen:
Damit verbunden ist auch die Arbeitssituation im Tal. Wir wollen qualifizierte Arbeitsplätze halten, schaffen und diese vorrangig unserer Talbevölkerung anbieten.

7. Nachhaltige Entwicklung:
Unser Ziel ist nicht nur der schnelle Markterfolg, sondern eine Entwicklung einzuleiten, die wir alle gemeinsam als eine Chance für unser Tal und unsere Bevölkerung ganz persönlich auf Dauer einrichten wollen. Dazu brauchen nicht nur wir Geduld und Verständnis, sondern dieses erbitten wir auch von unserer geschätzten Talbevölkerung.
Wir »klopfen auf Holz, dass uns dies gemeinsam gelingen wird.

Es ist bald ein Jahr her, als eine kleine Gruppe von Handwerkern in unserem Tal die Idee hatte gemeinsam aus unserem Holz des Biosphärenparks und auch aus unserem Tal, unseren Unternehmen und unseren Mitarbeitern mehr zu machen.

Alle, die sich für unser Holz und unseren Wald interessieren, wissen, dass es zunehmend schwieriger geworden ist unser Holz nicht nur zu einem fairen Preis zu verkaufen, sondern es überhaupt an den »Mann zu bringen«. Ist unsere Situation doch geprägt von einer Holzqualität, wie sie die Industrie eigentlich nicht verlangt und von teurer Bringung aufgrund des steilen Geländes in unserem Tal.

Wenn man sich aber unser Holz genauer unter die Lupe nimmt und auch die Vorteile unseres Holzes herausstreicht, gibt es für dieses Holz und damit auch für unser Tal, unsere Betriebe und damit auch für unsere Bevölkerung Chancen. Diese bestehen in der Verwendung dieses feinjährigen »Bergholzes« in massiver Form und unter Einhaltung von ökologischen und wohnbiologischen Kriterien. Mit diesen Grundlagen hat sich eine Arbeitsgruppe mit einem externen Berater ein Konzept erarbeitet, das sich gegenwärtig schon in der Umsetzung befindet. Da dieses Projekt aber nur aufgehen kann, wenn alle mit dem nötigen gegenseitigen Vertrauen und der notwendigen Wertschätzung für die Probleme jedes einzelnen zusammenhalten, ist auch die Bevölkerung für uns von großer Bedeutung, deshalb möchten wir euch heute informieren und stehen auch gerne persönlich für Fragen, Anmerkungen und auch Kritik zur Verfügung.
Erstellt von: LAG
E-Mail: telesis@telesis.at
Datum: 26.3.2002
LAG: Entwicklungsverein Natur- und Kulturerbe Vorarlberg