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Landschaftspfad – einen fast vergessenen Kulturraum erlebbar machen

Der Landschaftspfad Gaschurn-Galtür will eine nachhaltige Begegnung mit dem Raum im Grenzgebiet zwischen Gaschurn (Montafon) und Galtür (Paznaun) schaffen. Dieser Raum bildetet zu Zeiten intensiverer landwirtschaftlicher Nutzungen einen eigenen Kulturraum. Aufgrund sozio-ökonomischer Veränderungen schwand dessen Bedeutung und ist nahezu in Vergessenheit geraten.



Mit dem Projekt „Landschaftspfad“ soll dieser besondere Naturraum mit europäischer Wetter- und Wasserscheide in seiner historischen Landnutzungskultur und der Pflanzenvielfalt sowie der Darstellung kultur-geschichtlicher und sozial-geschichtlichen Zusammenhänge wieder transparent gemacht werden.

Die Gemeinde Gaschurn setzt mit diesem Projektvorhaben ein deutliches Zeichen für die Zusammenarbeit mit dem über der Bundesland-Grenze liegenden Ortschaft Galtür. Das Projekt ist auch ein Bekenntnis zum Kulturraum. In der Reflektion und der kritischen Betrachtung zur historischen und aktuellen Entwicklung soll eine Sensibilisierung zu diesem Kulturraum erreicht werden. Dieses Projekt dürfte auch ein Beispiel für die Entwicklung im alpinen Raum darstellen. Die Veränderung der sozial-ökonomischen Bedingungen und deren Auswirkungen sind in diesem Kulturraum besonders sichtbar. Mit dem Landschaftspfad sollen Besucher diese Einheit der Landschaft und des Kulturraumes wieder erfahren. Darüber hinaus soll der aktive Natur- und kulturkundliche Austausch die Identität des Raumes steigern und einen Beitrag für den Sommertourismus leisten.

Die Vermittlung der unverwechselbaren Charakteristik des Raumes entlang des Landschaftspfades soll in schriftlicher Form erfolgen. Dazu sind mehrere Publikationen geplant. Neben einer Broschürenreihe „Kulturlandschaftliche Wanderwege Montafon“ ist die Schaffung eines Text- und Bildbandes vorgesehen. Zudem wird eine vertiefende Beschreibung des Landschaftspfades in der Publikation der „Montafoner Schriftreihe“ erfolgen. Dies erfolgt in Kooperation mit dem Heimatschutzverein Montafon.

Am Zeinisjoch, höchster Punkt des Landschaftspfades, soll eine Visualisierung und sensible Gestaltung der Wasserscheide erfolgen. Gleichzeitig soll an dieser Stelle auf die historische und aktuelle Bedeutung des gemeinsamen Engagements von Grenzgemeinden wie Gaschurn und Galtür hingewiesen werden. Eine grenzüberschreitende Maßnahme wird durch das Projekt realisiert.
Erstellt von: Franz Rüf
E-Mail: telesis@telesis.at
Datum: 1.4.2004
LAG: Entwicklungsverein Natur- und Kulturerbe Vorarlberg