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Weißtanne-Baum des Jahres 04, grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Das grenzüberschreitende Projekt „Weißtanne“ startet in den nächsten Wochen. Nach ausführlicher Vorabklärung zwischen den Regionen West-Allgäu und Nord-Schwarzwald sowie Vorarlberg konnte die grenzüberschreitende Kooperation vereinbart werden. So soll die kulturlandschaftlich bedeutende Baumart Weißtanne nicht nur Geltung erlangen sondern auch regionale Wertschöpfung steigern. Die Bewirtschaftung der Weißtanne ist ein wichtiges Element zum Erhalt der Kulturpflanze. Mit einer gemeinsamen Image-Kampagne sowie der Einrichtung einer Innovationswerkstatt soll das Image und der Absatz dieses Edelholzes aus dem heimischen Wald gesteigert werden.



ie Weiß -Tanne (abies alba) ist Baum des Jahres 2004!

„Die Weiß- oder Edeltanne ist, ähnlich wie die Eiche unter den Laubbäumen, durch Adel der Gestalt wie durch das Alter und die mächtigen Dimensionen, unstreitig die Königin unserer Nadelbäume“ Ludwig Klein 1908.
Hintergrund für die Benennung der Weißtanne (ABS Alba) als Baum des Jahres 2004 ist die Tatsache, dass ihr Vorkommen in den letzten 200 Jahren sich um 90 % gegenüber der ursprünglichen Flächenausdehnung dezimiert hat. Kahlschläge, isolierte Restbestände, Überalterung und verfehlter Naturschutz führen zum dramatischen Rückgang des Edelholzes Weißtanne. Die höheren Bewirtschaftungskosten (Plenterwald) führen zum natürlichen Rückgang und zu Imageverlust. Andererseits bietet gerade die Einzigartigkeit der Tanne und die besondere Qualität der Holzart, das gebietsbeschränkte Vorkommen ein großes Marketingpotenzial. Die Erhaltung der kulturlandschaftlich wichtigen Baumart kann nicht über Subventionen, sonder vermutlich nur durch marktadäquate Mittel erfolgen. Innovationen sind gefragt.

Die LEADER+ Regionen Westallgäu, Nordschwarzwald und Vorarlberg haben in ihren regionalen Entwicklungsprogrammen Initiativen zur Weißtanne vorgesehen. Westallgäu und Vorarlberg haben in drei grenzüberschreitenden Kooperationstreffen die Absicht zur Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Weißtanne erklärt. Zusätzlich haben sich in Gesprächen mit der LAG-Nordschwarzwald Übereinstimmungen im Projektvorhaben ergeben.

Die Weißtanne war den am Projekt beteiligten Länder, Regionen bereits in der Vergangenheit ein Anliegen. So haben die Waldbesitzerverbände, die Landes Forstabteilungen und andere Organisationen Öffentlichkeitsarbeit betrieben. So hat Schwarzwald und Vorarlberg sowie die Schweiz eine eigene Broschüre zur Weißtanne erstellt und zur Verteilung gebracht. Meist erging die Publikation nur an die eigenen Mitglieder und wurde an der einen oder anderen Stelle zur Information aufgelegt. Eine PR-Kampagne im klassischen Sinne erfolgte nicht.

Nun ist es offensichtlich, dass das Anliegen grenzüberschreitend deckungsgleich ist und es ist daher naheliegend, gemeinsam stärker in der Sache am Markt aufzutreten.

Ziel
o Gemeinsam stärker am Markt aufzutreten
o Effizienz der Marketingmaßnahmen erhöhen: durch den Einsatz gleicher Mittel wesentlich mehr erreichen
o Eine breite Bevölkerungsschicht für das Thema erreichen
o Eine echte Steigerung der Nachfrage nach heimischer Tanne erreichen und dadurch einen wesentlichen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung und zur Erhaltung der Kulturlandschaft
Erstellt von: Franz Rüf
E-Mail: franz.ruef@telesis.at
Datum: 29.7.2004
LAG: Entwicklungsverein Natur- und Kulturerbe Vorarlberg