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Machbarkeitsprüfung auf Ursprungszertifizierung des heimischen Holzes über sämtliche Wertschöpfungsstufen

Kurztext

Die Wertschöpfungskette des heimischen Rohstoffs Holz nimmt in Vorarlberg derzeit stark ab. Zunehmend werden Holzbaustoffe aus dem Ausland importiert und in Holzbauten in Vor-arlberg verwendet. Insbesondere im Bereich des normalen Bauholzes hat ein starker Verdrängungswettbewerb mit KVH (=Konstruktionsvollholz) eingesetzt. Auch im Bereich der normallen Schalung („Rauspund“) der Holzwände werden heute werden hauptsächlich im-portierte Platten (OSB-Platten) verwendet. Damit leidet die Wertschöpfungskette des heimi-schen Rohstoff Holz. Rein mengenmäßig betrachtet, würde der in Vorarlberg nachwachsende Rohstoff Holz für die Produktion zumindest theoretisch ausreichen. Der vordergründige wirtschaftliche Markt-druck zwingt immer mehr Zimmereibetriebe, die eigentlich die heimische Wertschöpfungsket-te unterstützen, zu importierter Industrieware zu greifen. Die Folgen der heutigen Situation sind, dass viele Waldlagen nicht mehr bewirtschaftet werden, dass der Verfall der Kultur-landschaft Wald fortschreitet und dabei für Vorarlberg besonders wichtige Schutzwälder in Gefahr geraten. Abgesehen von dieser kulturlandschaftlichen Fehlentwicklung ist ein Verfall des regionalen Wertschöpfungspotentiales unverkennbar. Neben dem Verfall des landwirt-schaftlichen Nebenerwerbs sind es zunehmend regionale Sägereibetriebe, die unter be-triebswirtschaftlichen Problemen leiden und eine Dezimierung zu erwarten ist. Sollten in ab-sehbarer Zeit keine Maßnahmen zur Gegensteuerung eingeleitet werden, läuft die gesamte Branche Gefahr in überregionale Abhängigkeiten, in den Verlust von Know-how und Wert-schöpfungsstufen und damit in den Verlust von USP (Unique Selling Propostion) zu geraten. Auch wenn der Holzbau in Vorarlberg sozusagen „blüht“ darf nicht übersehen werden, dass die Industrialisierungstendenz des Handwerks in dem Bereich in eine neue Liga des Wett-bewerbs führt, in der sich vermutlich nicht alle erfolgreich behaupten werden können. Die Entwicklung von regionalen Marken und Ursprungszertifizierungssystemen sind erfolgs-versprechende Gegenstrategien, die in Ansätzen gerade in Vorarlberg erkennbar sind, sei dies bei den landwirtschaftlichen Erzeugnissen, Brauch in Projekten wie z. B. „Bergholz“. Wie die ersten Erfahrungen zeigen, reagiert der Konsument im Allgemeinen positiv und ist bereit, auf seine Art einen Beitrag zur Regionalität und zur regionalen Wertschöpfung zu leisten. Diese Neigung kann zusätzlich durch förderpolitische Entscheidungen wie z. B. im Be-reich der Erneuerbaren Energie und der Wohnbauförderung erfolgen.

Daten zum Projekt

Art des Projekts: LEADER+
Schwerpunkte: Natürliche Ressourcen
Akronym: Holzursprung
Schwerpunktthema: SP1: Begegnung mit Holz
Massnahme: Titel 1 - Maßnahme 1: Indirekte regionalwirtschaftliche Wertschöpfung
Beginnzeitpunkt: -
Endzeitpunkt: -
Kosten in EUR: 7297.0
Förderbeitrag in EUR: 4743.0

Ausgangslage

Die Wertschöpfungskette des heimischen Rohstoffs Holz nimmt in Vorarlberg derzeit stark ab. Zunehmend werden Holzbaustoffe aus dem Ausland importiert und in Holzbauten in Vorarlberg verwendet. Insbesondere im Bereich des normalen Bauholzes hat ein starker Verdrängungswettbewerb mit KVH (=Konstruktionsvollholz) eingesetzt. Auch im Bereich der normalen Schalung („Rauspund“) der Holzwände werden heute hauptsächlich importierte Platten (OSB-Platten) verwendet. Damit leidet die Wertschöpfungskette des heimischen Rohstoffs Holz. (Ergänzung im Beiblatt)

Projektziele

Ziel des vorgeschlagenen LEADER+ Projektes ist es, die Einführung eines Ursprungszertifizierungssystems in der gesamten Wertschöpfungskette Holz zu prüfen, Organisationskonzepte zu erarbeiten und die Auswirkungen sowie die Kundenakzeptanz plausibel einzuschätzen sowie die Umsetzung eines derartigen Systems zu planen.

Projektaktivitäten

In enger Zusammenarbeit mit Akteuren des Zielgebietes und mit Fachexperten werden in moderierten Workshops die Gestaltungsmöglichkeiten evaluiert und mit entsprechenden Studien ergänzt. Betroffene Personen und Unternehmen werden in den Entscheidungsfindungsprozess intensiv mit eingebunden.

Räumlicher Wirkungsbereich

Das Projekt betrifft das gesamte LEADER+ Gebiet Vorarlberg. Beim Projekt geht es um die Schaffung besserer Voraussetzungen für die Bewirtschaftung der Waldgebiete. Diese liegen zu größten Teilen im Fördergebiet.

Weitere Informationen

Angaben zum Projektträger

Projektträger: Entwicklungsverein Natur- und Kulturerbe Vorarlberg
Kontaktperson:
Strasse: Montafonerstraße 21
Postleitzahl: 6780
Wohnort: Schruns
Telefonnummer: +43 5556 72132
Fax-Nummer: +43 5556 72132-9

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