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Entwicklung eines waldpädagogischen Angebotes im Montafon

Kurztext

Der Wald als Lebensgrundlage Jahrhunderte lang bildete der Wald die Lebensgrundlage für die Menschen in Mitteleuropa. In Österreich spielte der Wald eine bedeutende Rolle als Rohstoffquelle für Brenn- und Bauholz, für den Bergbau, zur Streunutzung und Waldweide für den Schutz der Siedlungen, als Lebensraum für die Wildtiere und immer wichtiger zur Erholung für die Bevölkerung und für den Tourismus. Fast die Hälfte der Fläche Österreichs (47%) ist von Wald bedeckt. Rund 290.000 Österreicher leben vom Wald. Die multifunktionalen Leistungen des Waldes werden immer wichtiger. Er erfüllt Nutz-, Schutz- und gesellschaftliche Funktionen, die miteinander in Einklang gebracht werden müssen. Aus diesem Grund eignet sich der Wald in besonderer Weise als sozial-ökologischer Lernraum für die Klärung von Zusammenhängen zwischen Mensch und Natur. Förster und Jäger als wichtige Lebensraumgestalter War die Arbeit von Jägern und Förstern noch vor wenigen Jahrzehnten weiten Teilen der Bevölkerung vertraut, haben sich die gesellschaftlichen Grundlagen inzwischen verändert. Vor einiger Zeit war es noch selbstverständlich, dass ein Baum gepflanzt wurde und wuchs, um später geschlagen und verarbeitet zu werden. Heute werden Holzmöbel gekauft, ohne die Herkunft des Materials zu kennen. Waldpädagogik als nachhaltige Öffentlichkeitsarbeit Die Freizeitgesellschaft drängt immer mehr in den Wald. Der Wald muss dadurch immer neue Bedürfnisse befriedigen. Gleichzeitig entfernt sich der Mensch immer weiter weg von der Natur und damit auch dein Lebensraum Wald. Forstliche und jagdliche Aktivitäten werden überwiegend als negativ und schädigend für die Natur gesehen. Eingriffe in die Natur rufen nicht nur bei Kindern Mitleid mit den betroffenen Pflanzen und Tieren hervor. Die Reaktionen sind nicht sachlich, sondern gefühlsbetont. Hier müssen wir ansetzen, um mit alters- und zeitgerechten Mitteln den richtigen Weg zu Herz und Verstand. Denken kann am Ökosystem Wald sehr gut veranschaulicht und praktiziert werden. Der Wald als Klassenzimmer Gerade im Wald können Menschen unserer Fernseh-Gesellschaft wieder lernen, die Natur (und sich selbst) mit allen Sinnen zu erleben. Ein Reh am Waldrand sehen, das Potpourri der Wiese riechen, kühles Moos fühlen, den Gesang der Vögel hören, die fruchtigen Waldbeeren schmecken – der Lebensraum Wald hat so viel zu bieten. Das Ziel der Waldpädagogik ist es, den Menschen den Wald mit all seinen Funktionen näher zu bringen: die Holzernte miterleben, Jahresringe zählen, das Leben im Boden entdecken, Spuren von Wildtieren sehen, den Lebensraum Wald erkunden. Das Verständnis für den Wald als Lebensraum für. Wildtiere soll gefördert, der positiven Zugang zu den Nutzungsformen Waldwirtschaft und Jagdwirtschaft verstärkt und für den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur sensibilisiert werden. Projektvorschlag – Arbeitspakete Ausarbeitung eines waldpädagogischen Angebotes im Montafon Ø Situationsanalyse Ø Themensammlung Ø Erarbeitung eines waldpädagogischen Konzeptes Detailplanung Programm, Auftritt Ø Detailplanung Angebot Adaptierung eines geeigneten Raumes für Walderfahrung vor Ort Ø Planung des Raumes der Vermittlung Ø Adaptierung des Raumes (Bauliche Investitionen, Einrichtung / Ausstattung) Ø Marketing und Durchführung Ø Folder Ø Offizielle Eröffnung der Waldschule

Daten zum Projekt

Art des Projekts: LEADER+
Schwerpunkte: Bildung / Qualifizierung
Akronym: Waldschule Silbertal
Schwerpunktthema: SP1: Begegnung mit Holz
Massnahme: Titel 1 - Maßnahme 1: Indirekte regionalwirtschaftliche Wertschöpfung
Beginnzeitpunkt: Juni 2004
Endzeitpunkt: Juni 2005
Kosten in EUR: 49000.0
Förderbeitrag in EUR: 31800.0

Ausgangslage

Der Wald schützt im Montafon nicht nur die Bewohner der Talschaft vor Naturereignissen wie Lawinen und Erdrutschen, sondern hat auch eine enorme naturlandschaftliche Bedeutung. Gerade jungen Menschen fehlt aber vielfach die Beziehung zum Wald und so ist ihnen oft nicht bewusst, welche Aufgaben der Wald erfüllt und wie zentral seine Rolle für den ländlichen Lebensraum ist. Nur aktive Bewusstseinsbildung bei Kindern und Jugendlichen sichert den Bestand des heimischen Waldes nachhaltig.

Projektziele

Ziel des Projektes "Waldschule Silbertal" ist die Entwicklung eines waldpädagogischen Angebotes im Montafon. Kindern und Jugendlichen sollen die vielfältigen Funktionen und Aufgaben sowie der Wert des Waldes vermittelt werden. Die Rolle des Waldes als Schutzwald, als Lebensraum für verschiedenste Planzen- und Tierarten, als unerschöpfliches Reservoir für Biomasse und als Rückzugs- und Erholungsraum für den Menschen soll vor Ort eindrücklich aufgearbeitet und erlebt werden. Zudem wird ein Bewusstsein für die Herausforderungen geschaffen, die sich aus diesem Nutzungsdruck ergeben.

Projektaktivitäten

Konzeption eines waldpädagogischen Angebotes Adaptierung eines geeigneten Raumes für Walderfahrung vor Ort Marketingmaßnahmen

Räumlicher Wirkungsbereich

Das Projekt ist auf die Region Montafon ausgelegt, die Konzeption eines waldpädagogischen Angebotes kann aber auch anderen Regionen zugute kommen.

Weitere Informationen

Angaben zum Projektträger

Projektträger: Stand Montafon
Kontaktperson:
Telefonnummer: +43 5556/72132-0
Fax-Nummer: +43 5556/72132-9

Dokumente